Kate, Backdrop und photokina
Allerlei Lustiges

Wie mein Spitzname „Kate“ zu meiner eigenen Backdrop Konkurrenz wurde

In meinem Dasein als Backdrop-Dealerin hab ich ja einiges erlebt.. Ich könnte euch GESCHICHTEN erzählen, das würdet ihr NIE glauben. Aber es gibt Backdrop Geschichten, die können weder Kate noch Katy schreiben, die schreibt so nur das Leben. Meine beginnt auf der größten Fotoausstellung der Welt.

Damals, noch zusammen mit meinem Mann Torsten, beschlossen wir, zur Photokina zu gehen um unsere Backdrops vorzustellen. Als Aussteller. Heute sag ich es war eine Schnappsidee. Aber trotzdem eine Erfahrung, die es wert war, gemacht zu werden.

Wir planten und organisierten, buchten einen Standplatz, überzeugten Fotografen, uns zu helfen, wurden uns über die Konditionen einig und haben unseren Stand designt.

Natürlich sind wir kein Millionenkonzern und unser Budget war äußerst beschränkt. Wir hatten deshalb mit Abstand den popligsten Stand der ganzen Messe – unscheinbar, normale Backdrops als Wände, kein Glitzer, keine Hightech-Präsentation, kein Chichi. Aber mit viel Liebe. Und natürlich mit unserem Herzblut.

Photokina: Als Kate und Backdrops für Wirbel sorgten

Jeden Morgen zur Motivation, bevor die Halle für Besucher geöffnet wurde, spielten wir ganz laut über unsere mobile Bose-Box den Song: Bad Company von Five Finger Death Punch. Volle Lautstärke, einmal quer durch die Halle. Schon am zweiten Tag kamen die umliegenden Aussteller, um morgens mit uns unser Motivationslied zu hören und mit uns einen Kaffee zu trinken. Und obwohl wir so einen unscheinbaren Stand hatten, war bei uns an allen 5 Tagen rund um die Uhr die Hölle los. Kate (so nennt mich mein Ex Mann immer, bis heute), Torsten und die Backdrops waren bald bekannt wie bunte Hunde. Unter den Ausstellern in unserer Ausstellungshalle ebenso, wie unter unseren Besuchern. (Wir hatten aber auch nur Blödsinn im Kopf, davon zu erzählen wäre jetzt aber zu ausschweifend).

Jeder wusste, wo es Backdrops gibt, jeder wusste, wer Kate ist, jeder wusste wer Torsten ist und jeder wusste, dass wir einen Knall haben. Vielleicht war genau das unser Erfolgsrezept. Wir waren einfach „Torsten und Kate Backdrop“, der verrückte Typ mit dem Bart und die Frau mit den Dreads und den Tattoos.

Wie Kate zur Backdrop Konkurrenz wurde – ohne es zu wollen

Das bemerkten natürlich auch die beiden Damen aus Asien am Stand gegenüber, die irgendwelchen Fotobedarf vorstellen wollten. Ich kann mich nicht erinnern, jemals Jemanden an deren Stand gesehen zu haben. Aber offensichtlich waren die beiden Damen auch sehr erstaunt, dass um den popligsten Stand der ganzen Messe (sogar deren Stand war exklusiver, mit Holzhäuschen und so) so viel Wirbel gemacht wurde und sie waren wohl neugierig. Sie verbrachten jedenfalls SEHR viel Zeit an unserem Stand. Sie befühlten unsere Materialien, machten Fotos, stellten unzählige Fragen in holprigem englisch und unterhielten sich flüsternd in einer asiatischer Sprache. Sie versuchten uns sogar mehrmals zu überreden, ihnen unsere Ausstellungsstücke zu verkaufen. Was natürlich verboten ist: Auf einer Messe darf man nur präsentieren, nicht verkaufen.

Aber nicht nur deshalb weigerte ich mich, meine Backdrops aus der Hand zu geben.

Ein paar Monate später passierte dann genau das, was ich nach dem Auftritt der beiden Damen insgeheim schon geahnt hatte: Plötzlich tauchte ein asiatischer Backdrop Shop auf, der meinem verdächtig ähnlich sah und „Guerilla“-Werbung im deutschsprachigen Raum betrieb! Mit MEINEM Banner, das ich selbst gestaltet hatte – grauer Hintergrund, weiße Sterne, mein Slogan „Fotografieren wie die Stars“. Und noch dreister: Anfangs wurde sogar behauptet, dort würden erdbeerdrops verkauft. Sogar meine persönliche Vita hat der asiatische Shop als seine ausgegeben.

Warum echte Backdrops immer ein Original brauchen

Da stand ich also – und musste zusehen, wie „Kate“ unfreiwillig zu ihrer eigenen Konkurrenz wurde.
Mit Namen, Lebenslauf, Ideen und geistigem Eigentum inclusive!

Was ich daraus gelernt habe:

Natürlich war das ärgerlich. Natürlich war es grotesk, dass jemand nicht nur meine Idee, sondern auch meinen Namen und meine Vita geklaut hat. Ich war wütend! Ich war fassungslos! Zu fassungslos, um überhaupt irgendwie zu reagieren.

Aber wenn ich heute zurückblicke, sehe ich es mit anderen Augen: Wir müssen richtig gut gewesen sein, wenn uns jemand von A bis Z kopiert!

Aber: Qualität, Herzblut und Originalität lassen sich nicht kopieren. Deshalb ist ein Original immer besser, als seine Kopie.

Sonnige Grüße, Eure Katy

(aka Kate (Ex-Mann), Käthe (Beste Freundin) und Kaithy (die Briten, die hier leben). Eigentlich heiße ich ja Katja, aber so hat mich ausser meiner Mutter seit Urzeiten niemand mehr genannt!



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